Auf dem Weg zum ersten Marathon

Heute in zwei Monaten werde ich bei meinem ersten Marathon in Frankfurt an den Start gehen.

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Irgendwie fühlt sich das immer noch total unwirklich an – obwohl ich schon seit einigen Wochen dafür trainiere. Vielleicht liegt es daran, dass der Trainingsumfang noch nicht gar so überhand genommen hat und ich meine Komfortzone noch nicht zu sehr verlassen musste. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich die ganze Sache viel ruhiger und gelassener als bei meinem Halbmarathontraining angehe. Das alles ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass der 26.10.2014 ganz dick im Kalender angestrichen ist!
Und da es für mich gefühlt jetzt in die heiße Phase des Trainings geht, möchte ich euch heute und in den kommenden Wochen davon berichten.

Der allergrößte Unterschied zu meinen bisherigen Lauftrainings ist, dass ich dieses Vorhaben nicht alleine angehe, sondern mit einem Laufcoach: Basti vom Laufladen Stuttgart stellt mir nicht nur meinen Trainingsplan zusammen, ich sehe ihn auch in der Regel ein Mal pro Woche, wenn es freitagabends zum Bahntraining geht.

Als ich mir zu Jahresbeginn in den Kopf gesetzt habe, dass dieses Jahr auf jeden Fall ein Halbmarathon drin sein sollte, war mir klar, dass ich ein solches Projekt nicht alleine angehen möchte. Durch die Erfahrungen in Sachen Übertraining und die daraus resultierenden Probleme sowie die zusätzliche körperliche Herausforderungen durch meine Tätigkeit als Fitnesskursleiterin, war ich mir echt unsicher, wie ich das Marathontraining gestalten sollte. Außerdem sehe ich es als große Entlastung an, dass ich mir über die Trainingsgestaltung selbst keine Gedanken machen muss – das überlasse ich einfach dem Profi! Ich muss also “nur noch” die vorgesehenen Trainingseinheiten absolvieren.
Ich hatte schon seit letztem Jahr über meine Arbeit Kontakt zu Basti und wusste, dass er auch als Laufcoach unterwegs ist. Ich hatte gleich das Gefühl, dass ich bei ihm gut aufgehoben bin, sodass ich gar nicht weiter nach einem anderen Coach geschaut habe. Mir hat außerdem gut gefallen, dass es die Möglichkeit gibt, ein Mal pro Woche mit anderen Läufern das Bahntraining zu bestreiten. Geteiltes Leid ist halbes Leid – hehe!

Der Trainingsplan, den Basti für mich zusammenstellt, muss natürlich meinen Anforderungen gerecht werden.
Dazu zählt z.B., dass ich mich nur auf drei Laufeinheiten pro Woche verbindlich einlassen kann. Mehr würde mir nicht nur körperlich nicht gut tun, sondern mich auch mental überfordern. So sehr ich das Laufen liebe, ich weiß einfach, dass es nicht meine einzige Sport-Liebe ist und ich Platz für meine anderen sportlichen Aktivitäten brauche. Dabei geht es jetzt eben nicht mehr nur um meinen Freizeitsport, sondern auch um die Fitnesskurse, die ich gebe. Und die haben in sofern Priorität, als dass ich fit genug sein muss, sie zu halten zu können. Ich kann schlecht meine Kurse ausfallen lassen, weil ich mich beim Laufen überanstrengt habe. Für mich ist das sogar von Vorteil: Da ich eher dazu neige, mich beim Sport mehr als nötig auszupowern, habe ich so einen (für mich offensichtlichen) Grund vom Gas zu gehen.
Als Orientierung für die Geschwindigkeiten, die ich im Training einhalten sollte, habe ich Basti gesagt, dass ich den Marathon gerne in ca. 4 Stunden laufen würde (genauer gesagt ist meine Zielzeit 3:59:59 – hehe). Ja, ich weiß, das ist wieder ein ambitioniertes Ziel für den ersten Marathon, aber meine obersten Ziele sind Ankommen und Spaß haben. Der Rest wird sich dann ergeben. Und wenn das eine total unrealistische Zielzeit wäre, dann hätte mich Basti mit Sicherheit darauf hingewiesen und einen anderen Vorschlag gemacht.

Mein Training hat also folgende Struktur:

  • 1 langer Lauf
  • 1 gesteigerter Dauerlauf, bei dem ich mein Tempo von Kilometer zu Kilometer steigere.
  • 1 Bahntraining mit Intervallen, das immer unterschiedlich gestaltet wird. Mal sind es nur 400m-Intervalle, mal ein Wechsel aus 200m- und 800m-Intervallen oder auch lange Intervall von z.B. 3000m. Ich weiß immer erst, was auf mich zukommt, wenn ich Basti beim Bahntraining sehe. Wenn ich es freitags mal nicht zum Bahntraining schaffe, sagt mir Basti im Vorfeld, was ich in der Woche an Intervallen zu absolvieren habe.

Ich bekomme immer für einige Wochen einen konkreten Plan mit den genauen Angaben für jede Trainingseinheit (abgesehen vom Bahntraining). Ich find es irgendwie total entspannend, dass ich noch nicht den ganzen Plan vor mir habe, sondern dass er so “häppchenweise” kommt. Bislang hatte ich auch noch nicht das Gefühl, dass mir das Training zu viel wäre – obwohl es natürlich eine Herausforderung ist! Die drei Laufeinheiten sind nicht viel, das weiß ich. Also mache ich es zu meiner Priorität, dass ich sie in meiner Woche unterkriege. Diese Woche habe ich z.B. einiges ein Kursen auf dem Programm, da ich als Vertretung einspringe. Ohne den Marathon im Hinterkopf würde ich das Laufen diese Woche wohl auf ein Minimum reduzieren. Mit Marathon im Hinterkopf versuche ich mein volles Trainingspensum trotzdem zu schaffen, wobei ich darauf achte, dass die Gesamtintensität nicht überhand nimmt. D.h. dass die Läufe vielleicht doch ein bisschen kürzer werden als geplant und ich auch in meinen Kursen langsamer mache.

Bislang fühle ich mich sehr gut mit dem Training! Ich hatte genügend Zeit, mich wieder daran zu gewöhnen nach Trainingsplan zu laufen, bevor es jetzt an die harten Läufe geht. Außerdem kann ich viel besser als früher akzeptieren, dass ich dem Laufen eben nicht meine 100%ige Aufmerksamkeit schenken kann/möchte, so wie das andere machen.
Was sich aber schon komisch anfühlt ist, dass dieser extreme Druck nicht da ist, und ich mich dann manchmal frage, ob ich trotzdem die notwendige Motivation und das Durchhaltevermögen aufbringen kann. Ich denke, da werden wir alle nach dem 26.10. schlauer sein.

Falls ihr im Stuttgarter Raum wohnt und auch Interesse an einem Laufcoach habt, dann schaut doch mal bei Basti im Laufladen Stuttgart vorbei. Vielleicht sieht man sich dann beim Bahntraining!

5 Comments

  • Mit so einem Lauftrainier bist du sicherlich auf der richtigen Spur. Ob es jedoch mit den 4h klappen wird bei "nur" 3 Laufeinheiten pro Woche bezweifele ich noch ein wenig. Aber vielleicht hast du ja auch Glück 🙂

  • Oh wie toll Julia! Finde es klasse, dass Du einen Lauftrainer hast, der Dich begleitet und genau auf Dich achtet! Und auch toll, dass Du Dir bewusst gemacht hast was für Dich akzeptabel ist und wo Du nicht mehr hinmöchtest. Hach, das freut mich ganz arg! Ich drücke Dir Ende Oktober auf jeden Fall die Daumen!

  • Sich für den ersten Marathon einen Lauftrainer zu organisieren war sicher eine gute Idee! Beeindruckend, was du neben dem Training noch alles schaffst! Ich drück dir die Daumen, dass du es unter 4 Stunden schaffst 🙂
    Liebe Grüße
    Meiky
    magnificent-meiky.blogspot.de

  • Schöner Bericht! Ich freunde mich gerade mit dem Gedanken an, im Frühjahr einen Halbmarathon zu laufen und lese daher gerne mit 🙂

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