Letztes Wochenende habe ich in Sachen berufliche Neuorientierung einen weiteren Baustein hinzugefügt: Die Team ICG® Basic Level Indoor-Cycling-Trainerausbildung.
Die Entscheidung, mich als Indoor-Cycling-Trainer auszubilden, habe ich ehrlich gesagt recht spontan im Februar oder März getroffen. Ich habe eine Trainerin in meinem Fitnessstudio wegen der LesMills-BodyPump-Ausbildung angesprochen (dafür braucht man die Unterschrift eines LesMills-lizenzierten Studios) und sie fragte, ob mich denn nicht auch Indoor Cycling interessieren würde. Da dachte ich mir: Warum nicht? Ich bin zwar erst vor ca. 1,5 Jahren zum Indoor Cycling gekommen, aber es macht mir wahnsinnig viel Spaß, da ich es liebe, zu guter Musik zu sporteln. Trotzdem hatte ich zunächst einige Zweifel, ob ich das machen soll (und ob ich gut genug sein würde), da ich eben kein erfahrener Radfahrer bzw. Indoor Cycler bin – da hat sich mein hochanspruchsvolles Ego zu Wort gemeldet. Aber dann sagte ich mir das selbe, dass ich mir auch bei der Fitnesstrainer-B-Lizenz gesagt hatte: Wenn ich es am Ende nur gemacht habe, damit ich für mich was dabei lerne, dann ist das auch völlig ok. Außerdem ist die Basic-Ausbildung, die an einem Wochenende stattfindet, auch nicht so wahnsinnig teuer, sodass ich den Sprung ins kalte Wasser durchaus riskieren konnte (bei der LesMills-BodyPump-Ausbildung ist das eben ganz anders: Ich mach Pump schon seit über 5 Jahren und würde mich da schon als alten Hasen bezeichnen, sodass ich mir recht sicher bin, dass ich das auch gut unterrichten kann).
Da meinem Studio Tomahawk-Räder von ICG eingesetzt werden, habe ich mich auch in Sachen Ausbildungsstätte nicht weiter informiert, sondern direkt bei Group Fitness nachgeschaut, welche Möglichkeiten der Ausbildung es dort gibt. Den Einstieg in die Trainer-Karriere wird dort über die Basic Level Ausbildung gemacht. Darauf aufbauend kann man sich bis zum Elite Level weiterbilden. Das Ausbildungskonzept klang für mich gut durchdacht und nachvollziehbar, was mir bei einer solchen Sache immer wichtig ist – man weiß ja nie, ob man nicht weitermachen möchte (daher bin ich auch von der BSA so überzeugt).
So viel also zum Hintergrund und was mich eigentlich geritten hat, “auch noch” eine Indoor-Cycling-Trainerausbildung zu machen.
Praktischer Weise hat die Ausbildung in einem Fitnessstudio in Stuttgart stattgefunden (es gibt mehrere Ausbildungsorte), sodass ich nur 15 Minuten Anfahrt hatte. Auf dem Programm fürs Wochenende standen die Vermittlung von einigen theoretischen Grundlagen, wie z.B. Cycling-Grundtechniken, Sicherheitsregeln und die unterschiedlichen Kurs-Level (bezogen auf Leistungsintensität), die Bedeutung von Musik beim Indoor Cycling und wie man mit Cycling-Einsteigern umgeht. Wie das ganze dann in der Praxis aussieht bzw. aussehen soll, haben wir bei drei Cycling Stunden (zwei am Samstag,eine am Sonntag) gesehen. Unser Ausbilder Sascha ist wirklich ein sehr erfahrener Instruktor, der auch bei den großen Veranstaltungen von Team ICG dabei ist, und es war eine Freude zu sehen, mit wie viel Enthusiasmus er noch dabei ist! Außerdem fand ich es schön, dass er uns deutlich gezeigt hat, dass man mit der Konzentration auf die Grundtechniken des Indoor Cycling, einem gut durchdachten Kursaufbau und toller Musik eine sehr kurzweilige Stunde gestalten kann. Da braucht es keinen komischen Zusatzquatsch wie Freihanteln oder Flexibars auf dem Rad. Ich konnte daher auch zufrieden feststellen, dass so was in meinem Studio nicht gemacht wird und dass die Stunden bei uns gemäß des ICG-Konzepts aufgebaut sind (die Trainer bei uns sich auch entsprechend geschult).
Zu guter Letzt durften wir am Sonntagnachmittag noch alle eine kurze Lehrprobe halten. Hierzu wurden wir in 3 Gruppen aufgeteilt und die Räder wurden sternförmig angeordnet. Jeder durfte dann reihum für ein Lied die Rolle des Instruktors übernehmen. Dann stellt man mal fest, worauf man alles achten muss! Trittfrequenz halten, Kommandos geben, anzählen, Hinweise zur Körperhaltung geben und natürlich lachen. Das wird bestimmt einige Zeit dauern, bis das ins Blut übergeht, und man merkt, wie anstrengend es ist, wenn man beim radeln auch noch reden muss.
Zu diesem Zeitpunkt am Sonntag hat mir das Sitzen auf dem Rad zwar schon einige Schmerzen bereitet (ich bin das einfach nicht gewohnt, so lange und oft an zwei Tagen im Sattel zu sitzen), Spaß hatte ich aber immer noch.
Alles in allem war es ein ganz tolles Wochenende mit einem tollen Ausbilder und einer tollen Teilnehmergruppe.
Ich habe jetzt das Gefühl, dass ich das notwendige Basiswissen habe, um meine erste Cycling-Stunde vorzubereiten und zu halten. Das wichtigste ist ja sowieso die praktische Erfahrung – und die kann man in keiner Ausbildung bekommen. Ich hoffe also, dass es bei mir auch bald soweit ist und ich meine erste Stunde halten kann.
Hi Julia,
ich wollte dir nur mal sagen, dass ich deine Seite wahnsinnig inspirierend finde. (Ich hab mittlerweile wirklich alle Beiträge gelesen und schon ganz viele deiner tollen Rezepte nach gekocht) Ich bewundere deinen Mut. Danke dass du deine Erfahrungen teilst.
Liebe Grüsse
Elisabeth