Es ist vollbracht!!!!
Ich bin gestern erfolgreich meinen ersten Halbmarathon gelaufen!!!!!!!!!!!!!
Und ich habe auch alle Ziele, die ich mir gesteckt habe, erreicht:
- Ich bin angekommen.
- Ich hatte richtig viel Spaß
Und…… hier kommt der Trommelwirbel……
- Ich bin in UNTER 2 STUNDEN INS ZIEL GELAUFEN!!!!!!!!!!!!!!!!!
BOOOOOYAAHHHHHH!!!!!
Meine offizielle Zeit – und lustiger Weise auch genau die Zeit auf meiner GPS-Uhr – ist 1:55:39.
Ganz ehrlich, ich habe es mir zwar erträumt, meinen ersten Halbmarathon mit einer “1” in der Stundenangabe zu beenden, aber ich wusste einfach nicht, ob ich das Zeug dazu haben könnte.
Jetzt weiß ich, dass es so ist. Und ich weiß auch, dass sogar noch mehr drin ist.
Schauen wir aber zunächst nochmal auf die Woche vor dem Rennen zurück:
Ich habe ja schon am Sonntag der Vorwoche mit dem Tapering begonnen.
Daher standen letzte Woche auch keine intensiven Laufeinheiten mehr an, sondern nur 2 kürzere Läufe am Montag und am Dienstag.
Am Mittwoch hatte ich dann die letzte intensivere Trainingseinheit mit Body Pump und einem kurzen Lauf.
Donnerstag habe ich wie gewohnt noch einmal Yoga gemacht, bevor ich dann Freitag und Samstag komplett pausiert habe.
Neben dem Zurückfahren des Trainings stand auch ausreichender Schlaf im Fokus der letzten Woche.
Ich habe von Samstag auf Sonntag zwar ganz gut geschlafen, aber ich lag doch lange wach vor dem Einschlafen – weniger vor Aufregung, sondern weil ich einfach nicht müde war – und hatte einen relativ leichten Schlaf.
Trotzdem war ich recht fit, als am Sonntagmorgen um 7 Uhr der Wecker ging.
Nach dem Aufstehen bin ich erst mal ins Bad, habe meine Laufsachen angezogen und noch alle Sachen in den Rucksack gepackt.
Dann gab es das übliche Vor-dem-Lauf-Frühstück: eine Laugenstange mit Nussbutter, Banane und Honig mit Kaffee und Orangensaft.
Um 8:30 haben wir uns dann auf den Weg gemacht:
Das Wetter war traumhaft: strahlender Sonnenschein – auch wenn es morgens noch sehr frisch war.
Erste Amtstat, nachdem wir in Großbottwar angekommen waren: ein Besuch auf dem Klo.
Natürlich gab es schon einen Schlange.
Hier noch ein paar Eindrücke vom Start- und Zielbereich vor dem Lauf:
Zunächst noch relativ entspannt, dann fertig zum Start.
Im Startbereich.
Und dann ging es für mich um 10:40 auf die Strecke.
Ich hatte ja vor, mich an den 2-Stunden-Zeitläufer zu hängen. Der ist kurz vor mir gestartet und ich habe ihn im Auge behalten.
Ich hatte zunächst nicht vor, sofort bis zu ihm aufzuholen. Aber irgendwann war ich dann direkt hinter ihm.
Und bei Kilometer 5, kurz nach der ersten Trinkstation, habe ich ihn dann doch ungeplant hinter mir gelassen.
Irgendwie lief es bei mir gut und ich hatte das Gefühl, als ob ich künstlich abbremsen musste, um mit ihm zu laufen.
Ich dachte mir, dass ich mich ja später immer noch an in dranhängen könnte, sollte ich mein Tempo nicht halten können.
Ich habe mich also auf gemacht, mein eigenes Rennen zu laufen.
Immer mal wieder bin ich für ein kurzes Stück mit ein paar Leuten gelaufen, aber das hat sich immer wieder aufgelöst.
Mir hat das nichts ausgemacht. Ich hatte gute Musik auf den Ohren und war es ja schon aus meiner Trainingszeit gewohnt, alleine für mich zu laufen.
Die Strecke war wunderschön.
In der Nordschleife läuft man durch die Ortschaften Oberstenfeld, Gronau, Schmidhausen und Beilstein.
Man hat eine traumhafte Kulisse aus Bergen, Feldern, Wald, Weinbergen und sieht sogar die Burg Hohenbeilstein.
Ich habe versucht, immer mal wieder meinen Blick vom Asphalt zu lösen, um mich umzuschauen.
Vom Profil her war die Strecke wirklich einfach im Vergleich zu meiner Trainingsstrecke am Bärenschlössle: Es gab hauptsächlich kurze Anstiege, nach denen es fast immer gleich wieder bergab ging.
Einen längeren Anstieg gab es nur zwischen Kilometer 14 und 15.
Das hat mir aber alles nicht wirklich viel ausgemacht und ich hatte dadurch auch keine erkennbaren Zeiteinbußen.
Genauso wenig Zeit habe ich auch beim Trinken verloren.
Durch meinen Trinkrucksack konnte ich durch alle Versorgungstellen durchlaufen, ohne dort etwas mitnehmen zu müssen.
Ich fand die Lösung ideal, denn ich konnte immer mal wieder einen oder zwei Schlücke trinken, wenn mir danach war.
Bei Kilometer 10 habe ich dann ein paar Stücke von meinem Riegel gegessen, aber auch das ging im Laufschritt.
Ich bin also munter vor mich “hingelaufen”.
Ich habe mich die ganze Strecke lang gut gefühlt. Keine schweren Beine oder schmerzende Gelenke.
Der kurzen Leistungseinbruch, den ich sonst bei meinen langen Trainingsläufen hatte, blieb aus.
Und das hat mich wirklich erstaunt! Denn ich bin von Anfang an mit einem sehr hohen Puls (wahrscheinlich durch Aufregung und Adrenalin) und auch einer höheren Geschwindigkeit gelaufen.
Ich habe sehr aufmerksam darauf geachtet, wie ich mich fühle. Aber ich habe mich immer gut gefühlt!
Ich war einfach auf den Punkt fit! Mein intensives und zeitaufwendiges Training hatte sich ausgezahlt und mir eine schöne erste Halbmarathonerfahrung beschert!
Mein Freund hat am Ziel auf mich gewartet.
Bevor ich in Sicht kam, hat er diese Höhlenmenschen fotografiert.
Ich finde es ja immer lustig, wenn Leute in Verkleidung laufen!
Es war sogar ein Hund mit von der Partie beim Halbmarathon.
Und dann kam ich!
Auf der Zielgeraden ging es leicht bergauf. Kein Problem für mich.
Da kam ich an ihm vorbeigeflogen.
Auf den letzten Metern habe ich noch einmal richtig Gas gegeben, denn ich wollte dann doch versuchen, unter 1:56:00 zu bleiben.
Ein Zieleinlaufbild habe ich leider noch nicht, da die offiziellen Bilder noch nicht online sind….
Ich kann euch gar nicht sagen, was das für ein Gefühl war, als ich über die Ziellinie gelaufen bin: Erleichterung, unglaubliches Glück, Begeisterung.
Ich hatte Freudentränen in den Augen, weil ich gar nicht fassen konnte, was ich da gerade zustande gebracht hatte.
Noch ein letzter Blick auf meine Uhr: Sie zeigte immer noch 1 Stunde, 55 Minuten an.
Da wusste ich noch nicht mit Sicherheit, ob das auch bei meiner offiziellen Zeit so sein würde.
Sogar meine Platzierungen finde ich super!
In meiner Altersklasse bin ich 10. geworden von knapp 30 Teilnehmern, unter allen Frauen bin ich 98. von 265 Läuferinnen geworden.
Jeweils in der ersten Hälfte.
Den Rest des Tages ging es mir erstaunlich gut.
Ich habe mein übliches Dehn-Eisbad-Duschen-Ritual vollzogen und war dann sogar noch ein bisschen draußen, um das schöne Wetter zu genießen.
Der krönende Abschluss war dann die Pizza vom Lieferservice abends.
Das musste einfach sein – und ich hatte es mir ja verdient!
Es gab aber auch noch einen Salat dazu.
Um 20:30 gingen dann die Lichter bei mir aus.
Ein unvergessliches Erlebnis!
Tolle Leistung!
Freu mich auch schon auf meinen ersten HM.
Lustig finde ich das irgendwie viele Läufer als Belohung Pizza essen 😉 😀
LG Sören
Haha, Pizza zu essen tut einfach gut – wahrscheinlich machen es deswegen so viele. Comfort Food und so. 😉
Bin schon gespannt, was du von deinem ersten HM zu berichten hast.
Im Moment kann ich nur so viel berichten, das meine Knie mich ärgern und ich Dein Eisbad durch gezogen habe
Nachträglich noch: Herzlichen Glückwunsch! Wirklich toll 🙂