Außer Gefecht

Tja, manchmal geht es schneller als man denkt, dass einen ein böser Infekt außer Gefecht setzt.
Mich hat es aus heiterem Himmel am Samstagabend erwischt. Und ich meine wirklich aus heiterem Himmel, denn am Samstagmittag war ich noch 5km Laufen und danach beim Body Pump-Kurs – und mir ging es wirklich gut.
Nach dem Abendessen ging es mir dann von jetzt auf nachher so richtig schlecht. Ich hatte Magenschmerzen und mir war furchtbar übel Krankes Smiley. Wie das Ganze dann zu Ende ging, könnt ihr euch ja denken, und ich möchte euch die Details ersparen.

Trotzdem hat mich meine kleine Magen-Darm-Eskapade zu einem Post inspiriert.
Wenn der Verdauungstrakt durch einen Infekt so extrem aus dem Gleichgewicht gebracht wird, dann ist es für die Genesung besonders wichtig, die Ernährung entsprechend umzustellen, sobald der Körper wieder bereit ist für die Nahrungsaufnahme. Umstellen bedeutet hier, dass man möglichst leicht verdauliche Kost zu sich nimmt.

Als ich am Sonntag in der Küche nach etwas zu Essen gesucht habe, dass ich meinem verkorksten Magen antun kann, hatte ich leider keine große Auswahl. Denn meine sonst gesunde Ernährung mit Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Salat etc. ist genau das, was man NICHT essen soll bei einem Magen-Darm-Infekt. Da stand ich ziemlich blöd da. Ich hatte nicht einmal Zwieback im Vorratsschrank. Ich habe mich dann im Internet schlau gemacht, was man außer Zwieback bei einem Magen-Darm-Infekt essen darf und was man generell beachten soll:

  1. Viel Trinken:
    Trinken ist immer wichtig. Wenn man krank ist, dann ist es noch wichtiger. Und wenn man einen Infekt hat, bei dem man viel Flüssigkeit verliert, dann ist Trinken noch viel wichtiger. Das gefährliche bei einem Magen-Darm-Infekt ist ja, dass man durch den Durchfall viel Flüssigkeit verliert und diesen Flüssigkeitsverlust bei anhaltendem Erbrechen nicht ausgleichen kann. Das kann sogar lebensgefährlich werden! Höchste Priorität hat also, dafür zu sorgen, dass der Körper wieder Flüssigkeit aufnehmen und auch behalten kann.
    Zum Trinken geeignet sind z.B. Tees, wie Anis-Fenchel-Kümmel- oder Kamillen-Tee, da diese positiv und beruhigend auf den Verdauungstrakt wirken. Aber auch eine Brühe kann wunderbar als “Getränk” verwendet werden. Sie hat den Vorteil, dass sie zusätzlich Nährstoffe enthält (wenn auch nicht im Übermaß).

  2. Elektrolytverlust ausgleichen:
    Mit der Flüssigkeit gehen dem Körper auch Elektrolyte verloren. Diesen Verlust kann man entweder mit speziellen Präparaten oder mit salzhaltigen Getränken (z.B. Brühe) ausgleichen.

  3. Nicht zu schnell mit dem Essen beginnen:
    Mit dem Essen sollte man erst beginnen, wenn a) das Erbrechen aufgehört hat und zumindest das Getrunkene “oben” drin bleibt und b) der Durchfall nachlässt (v.a. bei starkem Durchfall). Das hat zum Einen den Grund, dass die Flüssigkeitsaufnahme oberste Priorität hat, und zum Anderen, dass der Verdauungstrakt nicht unnötig belastet werden darf.

  4. Mit Schonkost anfangen:
    Wenn man wieder bereit ist für die Nahrungsaufnahme, dann muss die Nahrung vor allem eins sein: ganz leicht verdaulich. Es kommt also die gute alte Schonkost auf den Tisch. Was heißt das genau? Ganz einfach: Alles, das schwer bzw. schwerer zu verdauen ist, ist tabu. Dazu gehören unter anderem auch Nahrungsmittel, denen man sonst zu gute hält, dass ihre Verdauung schwerer ist, wie z.B. Vollkornprodukte, ballaststoffreiche Lebensmittel, Hülsenfrüchte. Aber auch auf fetthaltige Speisen sollte man verzichten.
    Gut sind in dieser Zeit Zwieback, Salzstangen, Salzcracker, gekochtes oder püriertes Gemüse und Gemüsesuppen (natürlich ohne Sahne), Salzkartoffeln, gekochte Haferflocken.

  5. Kleine Portionen essen:
    Auch wenn das Verlangen groß sein sollte, sollte man zunächst nur kleine Portionen essen und schauen, wie man es verträgt. Das können am Anfang auch nur einige Löffel sein. Lieber nach einer kleinen Verdauungspause nochmal etwas mehr essen, wenn einem danach ist.

  6. Nach und nach an “normales” Essen gewöhnen:
    Auf keinen Fall von jetzt auf nachher wieder den normalen Essgewohnheiten nachgehen, sondern schrittweise umstellen. So hat der Verdauungstrakt die Möglichkeit, sich langsam an die schwerere Kost zu gewöhnen und ist nicht gleich überfordert.

Natürlich muss ein Arzt aufgesucht werden, wenn Durchfall und Erbrechen länger anhalten oder sonstige starke Beschwerden auftreten!

Meine Infos habe ich unter anderem von diesen Seiten:
http://www.meine-gesundheit.de/durchfall.0.html
http://www.aok.de/bundesweit/gesundheit/essen-trinken-ernaehrung-magen-darm-infektion-8455.php

Ich bin froh, dass ich mich relativ schnell besser gefühlt habe.
Ich bin davon überzeugt, dass meine sonst gesunde Lebensweise dazu beiträgt, dass ich einen solchen Infekt schon nach wenigen Tagen komplett überstanden habe.
Ich habe mir aber auch die notwendige Ruhe gegönnt und viel geschlafen. Gilmore Girls auf DVD haben ihr Übriges getan Laut lachen
Mittlerweile geht es mir wieder richtig gut! Morgen werde ich auch wieder sportlich aktiv, aber schön langsam natürlich Smiley

Habt ihr ein “Hausrezept”, das euch bei Magen-Darm-Erkrankungen hilft, schnell wieder gesund zu werden? Was macht ihr sonst bei Krankheit, um schnell wieder fit zu werden?

1 Comment

  • Hallo Julia,
    mir ist es ganz ähnlich ergangen wie Dir. Vor dem Durchfall war ich kurz bewußtlos, vermutlich weil der plötzliche Flüssigkeitsverlust dem Körper die wichtigen Elektrolyte entzogen hat. Kennst Du noch andere Möglichkeiten, diesen E-entzug schnell wieder auszugleichen?
    Lieben Gruß
    Erhard

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