Einer der wichtigsten Aspekte in Sachen gesunde Ernährung ist für mich, dass ich ein gewisses Maß an Kontrolle über mein Essen habe. Damit meine ich, dass ich so oft es geht nicht nur wissen möchte, was ich esse (im Sinne von “welches Gericht”), sondern auch wissen möchte, was drin ist. Leider ist es häufig so, dass ein vermeintlich gesundes Essen in einem Restaurant, in der Cafeteria oder in der Kantine dann doch nicht so gesund ist, da mit mehr Fett, Salz, Zucker oder Geschmacksverstärkern gekocht wurde als mir lieb ist. Außerdem gibt es oft bei den Kohlehydratbeilagen keine Vollkornalternativen.
Ich habe daher schon vor langer Zeit damit begonnen, mir auch für das Mittagessen an Arbeitstagen etwas vorzubereiten und mitzunehmen. Die einzige Ausnahme, in der ich das nicht gemacht habe, war hier die Zeit, in der ich in Wolfsburg war und eher eingeschränkte Möglichkeiten in Sachen Kochen hatte. Ich mache das aber nicht nur für mich: Auch mein Schatz nimmt an vielen Arbeitstagen etwas fürs Mittagessen mit. Die Vorteile liegen auf der Hand:
- Ich habe eine Mahlzeit, die meinen Anforderungen an gesundes Essen entspricht.
- Ich kann abwechslungsreich essen.
- Ich bin nicht dauerhaft auf die dürftigen, vegetarischen Optionen in der Kantine angewiesen.
- Ich spare einen Haufen Geld.
Natürlich gibt es auch Nachteile, die ich nicht verschweigen möchte:
- Ich muss die Zeit fürs Kochen investieren.
- Ich muss immer eine gute Auswahl an Lebensmitteln zur Hand haben.
- Im Idealfall investiert man auch etwas Zeit, um einen Essensplan für die Woche zu machen.
Das die Vorteile aber meiner Meinung nach die Nachteile mehr als aufwiegen, nehme ich die vermeintlichen Umstände gerne in Kauf. Und dass es gar nicht so viel Zeit ist, die man abends zum Kochen investieren muss, habe ich euch ja schon in einem kleinen Test gezeigt: 30 Minuten dauert es im Schnitt, um Essen und Snacks für den nächsten Tag vorzubereiten. Außerdem ist es ja gar nicht notwendig, jeden Abend unter der Woche etwas zu kochen. Am Wochenende mache ich immer mindestens ein Essen, dass sich auch zum Mitnehmen eignet, und verdopple die Menge. Und wenn etwas gut zum Einfrieren ist, wird auch mehr gemacht. Manchmal packe ich mir auch nur einen Salat und Brot ein. Dass es mir trotzdem manchmal schwer fällt, unter der Woche noch zu kochen, liegt dann meistens nicht daran, dass ich keine Zeit dazu hätte. Ab und an fehlt mir einfach eine gute Idee für ein Essen, das schnell zubereitet ist und etwas Abwechslung bietet. Ständig Pasta mit Gemüse-Tomatensoße ist halt auch langweilig.
Ich bin immer froh, wenn ich auf anderen Blogs oder auf Rezeptseiten eine Inspiration für schnell und einfach zuzubereitende Gerichte finde. Daher habe ich mir gedacht, dass ich hier auch als Ideengeber einspringen könnte und euch immer mal wieder ein Gericht, das ich für ein Mittagessen zum Mitnehmen zubereite, hier auf dem Blog zeige. Das werden dann bestimmt nicht immer komplett ausgearbeitete Rezepte mit tollen Fotos ein – es sollte aber dennoch ausreichen, um euch ein bisschen Inspiration zu geben.
Den Anfang macht heute eine für mich ganz neue Kombination: Tomaten und Linsen. Die beiden Zutaten hatte ich so bislang noch nicht zusammen gegessen. Als Schwabe kombiniere ich ja gerne Linsen mit Essig – was sich für den einen oder anderen vielleicht ganz widerlich anhört. Aber, wenn selbst mein Schatz, der manchmal von meinen kulinarischen Experimenten etwas überfordert ist, schwärmt, dass Linsen und Tomaten super Kombination ist, dann kann es ja nicht so schlecht geschmeckt haben. Obwohl er auch die klassischen schwäbischen Linsen mit viel Essig mag. Ich weiß also nicht, wie glaubwürdig seine Aussage ist. Das müsst ihr dann wohl doch selber ausprobieren.
Auch wenn das Essen keinen Schönheitspreis gewinnt, so bekommt es von uns definitiv einen Preis für Geschmack und Einfachheit!
Couscous mit Linsen-Tomaten-Ragout
Für ca. 3-4 Personen
Basierend auf Lentil Sloppy Joes gefunden auf Edible Perspective
Zutaten:
- 1 Becher Linsen
- 3 Becher Gemüsebrühe
- 1 Dose Tomaten
- 2 El Tomatenmark
- 1 El Apfelessig
- 1 Schuss Rotwein
- 1 Tl Vollrohrzucker
- 2 Becher Couscous (Instant)
- 3 Becher Wasser
- 1 Tl Margarine
- Salz
- Pfeffer
- Italienische Kräuter
Hinweis: 1 Becher = 250 ml
Zubereitung:
- Die Gemüsebrühe in einem Topf zum Kochen bringen.
- Die Linsen dazu geben und 10 Minuten bei mittlerer Hitze kochen lassen.
- Anschließend Tomatenmark, Dosentomaten, Apfelessig, Rotwein und Zucker hinzugeben und nochmals mindesten 20 Minuten köcheln lassen, bis die Linsen weich sind.
Gerne könnt ihr das Ganze auch länger kochen lassen, dann wird es richtig schön dick, so wie ihr es auf den Bildern seht. - Zum Schluss mit Salz, Pfeffer und Kräutern würzen.
- Während die Linsen kochen bereitet ihr das Couscous zu.
- Dafür 3 Becher Wasser mit einer guten Prise Salz zum Kochen bringen und das Couscous einrühren.
- Ca. 10 Minuten bei geringer oder sogar ohne Hitze mit geschlossenem Deckel quellen lassen.
- Zum Schluss mit einer Gabel auflockern und 1 Tl Margarine einrühren.
In das Ragout könnt ihr natürlich noch weiteres Gemüse geben. Ich hätte gerne Pilze reingemacht, aber hatte keine mehr da.
Oder ihr macht noch ein gedünstetes grünes Blattgemüse oder grüne Bohnen dazu. Ich wollte noch Spinat dazu machen, hab’s aber irgendwie während des Kochens vergessen und danach war ich zu faul.
Wie schon gesagt: Es ist kein schönes Essen, aber es ist richtig lecker und schmeckt aufgewärmt sogar noch besser! Was will man mehr, wenn mein Mittagessen am nächsten Tag aufwärmt???
Wie sieht es bei euch aus: Nehmt ihr eure Mittagessen mit zur Arbeit?
Hallo Julia,
ich bin gestern Abend auf deinen Blog gestoßen und erstmal 2 Stunden hängen geblieben 🙂
Du hast einen wirklich schönen und informativen Blog!
Gerade solche kleinen Tips wie zB die Frühstücksmischung in diesen Baby-Tupperdosen sind unglaublich hilfreich für den Alltag, denn oft hapert bei mir die Umsetzung meiner Vorsätze und Einstellungen am Schweinehund und eigtl kleinen Problemchen.
"Das ist so aufwändig, keine Zeit etc" Nach deinem 30min Post hatte ich ein ordentlich schlechtes Gewissen, aber auch viele Ideen 🙂
Ich danke dir herzlich für deine ausführlichen Beiträge die einen guten Einblick in einen (für meine Begriffe) gesunden Ernährungsalltag geben und mir ab heute als Ansporn dienen. Vielleicht warst du der kleine Schubs den ich noch gebraucht habe um endlich selbst konsequent zu sein.
Also, vielen Dank und mach bitte weiter so!
Und ich würde mich sehr über die Mittagessen-Serie freuen, da mich das gleiche Problem (gesund, einfach, schnell und bitte zum mitnehmen :)) umtreibt und mir die Ideen ausgehen.
Herzliche schwäbische Grüße,
Lisa
Hallo Lisa,
vielen lieben Dank für deinen netten Kommentar! Es freut mich immer, wenn ich mit den Themen, die mich ganz persönlich interessieren, andere Menschen erreichen kann. 🙂
Und das tolle heutzutage ist ja, dass man über Blogs so viele brauchbare Alltagstipps bekommen kann! Das hat bei mir in den letzten 2 Jahren auch nochmals für einen richtigen Kick in Sachen Ernährung und Fitness gesorgt.
Ein schlechtes Gewissen wollte ich dir aber nicht machen – oder vielleicht doch? 😉
Solange es bei dir für Antrieb sorgt ist es hoffentlich ok.
Wenn du Fragen oder Anregungen hast, dann kannst du mich gerne kontaktieren (über Facebook, Twitter oder E-Mail)!
Viele Grüße zurück aus der Schwabenmetropole 🙂
Julia