Natürlich schön: Reinigungsöl und die Oil-Cleansing-Method

Ich war vor einigen Monaten auf der Suche nach einem neuen Produkt, mit dem ich abends die Schminke aus dem Gesicht bekomme. Ich habe bis dahin immer irgendwelche Reinigungslotionen verwendet und wollte nun auf etwas natürlicheres umsteigen. Ich hatte irgendwie im Sinn, dass ich ein Öl-basiertes Reinigungsprodukt haben möchte, und habe mich dementsprechend auf die Internetsuche gemacht. Ich staunte nicht schlecht, als ich über die sogenannten “Oil-Cleansing-Method” (OCM) gestolpert bin: Das dort verwendete Reinigungsöl kann zuhause hergestellt werden und die Anwendung ist denkbar einfach.

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Grundlage der OCM ist der Ansatz, dass die Öle/Fette, die sich auf unserer Haut bilden oder ablagern, am besten durch Öle/Fette gelöst werden können, ohne dabei die Balance der Haut aus dem Gleichgewicht zu bringen. Denn eines ist klar: Die Haut produziert Öle/Fette, um sich selbst zu schützen und braucht diese auch zur Pflege. Komischer Weise sind aber häufig konventionelle Gesichtsreinigungsprodukte ölfrei, sodass diese der Haut Öl/Fett entziehen, was zu einem unangenehmen  Trockenheits- und Spannungsgefühl führt. Die Haut ist aus in ein Ungleichgewicht gekommen. Das betrifft aber nicht nur trockene Haut. Auch ölige und Mischhaut kommt aus dem Gleichgewicht, was dazu führen kann, dass die sowieso schon öligen Partien noch mehr Öl produzieren.  Daher ist es naheliegend, das Gesicht mit Öl zu reinigen.
Das zur Reinigung eingesetzte Öl besteht aus einer Mischung verschiedener Öle, wobei die Basis immer Rizinusöl ist. Rizinusöl – was man natürlich auch als Abführmittel verwenden kann – ist äußerlich angewendet entzündungshemmend und hat reinigende sowie heilende Eigenschaften. Da speziell die reinigenden Eigenschaften sehr stark sind, sollte das Rizinusöl mit anderen pflegenden, pflanzlichen Ölen “verdünnt” werden. Hier können z.B. Olivenöl, Sonnenblumenöl oder Distelöl verwendet werden (bitte auf hochwertiges Öl achten!). Und das war’s schon mit den Inhaltsstoffen! Keine Duftstoffe, keine Seife oder sonstige “Bösewichte”.
Das Verhältnis von Rizinusöl zum “Verdünnungsöl” ist abhängig vom Hauttyp. Folgende Mischungsverhältnisse werden empfohlen:

  • Ölige Haut: 30% Rizinusöl, 70% Verdünnungsöl
  • Normale Haut: 20% Rizinusöl, 80% Verdünnungsöl
  • Trockene Haut: 10% Rizinusöl, 90% Verdünnungsöl

Ich persönlich verwende ca. 25 % Rizinusöl und verwende als Verdünnungsöl zu gleichen Teilen Olivenöl und Sonnenblumenöl. Rizinusöl bekommt man ganz günstig in der Apotheke. Dort habe ich mir auch das Pipettenfläschchen gekauft, was glaube ich gerade mal 1 € gekostet hat.

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Die Anwendung des Reinigungsöls ist etwas anders, als ihr das vielleicht gewohnt seid. Da auch das Öl mit Wasser abgewaschen wird, das Öl selber aber keinen Emulgator enthält, der sich mit dem Wasser verbinden könnte, geht man hier einen anderen Weg. Ihr benötigt daher neben dem Reinigungsöl noch einen weichen Waschlappen und heißes Wasser. Und so wendet ihr die OCM an:

  1. Zunächst schüttelt ihr das Öl im Fläschchen, damit sich die unterschiedlichen Öl wieder vermischen.
  2. Dann gebt ihr eine haselnussgroße Menge des Öls in eine Handflächen und reibt es dann zwischen den Händen, um es aufzuwärmen.
  3. Nun massiert ihr das Öl in langsamen, kreisenden Bewegungen in die Gesichtshaut ein.
  4. Wenn ihr mit der Gesichtsmassagen, die übrigens total entspannend ist, fertig seid, nehmt ihr den Waschlappen und macht ihn mit dem heißesten Wasser, das aus eurem Wasserhahn kommt, nass. Keine Angst: Mit dem Dampf des heißen Wassers sollen die Poren geöffnet werden!
  5. Waschlappen auswringen und auf euer komplettes Gesicht legen, bis er ausgekühlt ist. Das ist wie eine heiße Kompresse.
  6. Danach den Waschlappen sanft über das Gesicht reiben, um so das Öl von der Haut zu lösen.
  7. Waschlappen auswaschen und Schritt 4-6 noch einmal wiederholen.
  8. Wer möchte, kann jetzt auf die noch feuchte Haut ein pflegendes Öl geben.

Klingt zunächst vielleicht nach einer aufwendigen Anwendung. Wenn man sich aber mal an die Routine gewöhnt hat, dann ist das eher entspannend als umständlich. Ich wende die OCM abends an, v.a. wenn ich das Gefühl habe, dass mein Gesicht so richtig dreckig ist. Natürlich bin ich auch ab und an zu faul und nehme nur ein Abschminktuch (ich mag die Tücher von Alverde). Aber speziell jetzt im Winter, wo meine Haut empfindlich ist und leicht gereizt reagiert, versuche ich wirklich, die OCM jeden Abend anzuwenden, da sich meine Haut danach einfach gut anfühlt und ausgeglichener ist.

Informationen zur Oil-Cleansing-Method (auch Quelle für diesen Post) findet ihr hier.

19 Comments

  • hm, das ist ja interessant, vielen dank für die informationen!! ich lande ja auch immer mehr bei naturkosmetik (heute wirds bei mir am blog das rezept für den lippenbalsam geben!!!)…werd ich mir mal durch den kopf gehen lassen und ev bald mal ausprobieren!! danke!!

  • ui das interessiert mich auch schon länger! hab's immer auf amerikanischen seiten gelesen aber bisher noch nicht ausprobiert… wie reinigst bzw. pflegst du morgens?
    lg,
    elisabeth

  • Hallo Elisabeth,
    morgens verwende ich die Nutriganics-Gesichtsreinigung von Body Shop, die das Eco Cert-Siegel hat. Den Reinigungsschaum und das Serum aus dieser Serien mag ich besonders gerne.

    Liebe Grüße
    Julia

  • Hallo Julia,
    ich bin diese Woche auf deinen Blog aufmerksam geworden und lese mich gerade Stück für Stück ein – was sicher noch eine Weile dauert, denn du hast wirklich zu vielen interessanten Themen viel geschrieben 🙂
    Was mich zu der Gesichtspflege noch interessiert: welche Pflegecreme benutzt du abends und morgens?
    Das Reinigungsöl werde ich mir auch mal mixen.
    Vielen Dank für all die super Tipps!

    Liebe Grüße,
    Elena

  • Hallo Elena,
    herzlich Willkommen in meiner kleinen Blogosphäre! 🙂

    Ich benutze sonst hauptsächlich die Nutriganics-Serie von Body Shop, die das Eco Cert-Siegel hat. Für abends die Nachtcreme und morgens das Serum. Das Serum reicht bei mir morgens, da es schön leicht ist. LSF kommt dann über Makeup-Produkte oder jetzt im Sommer über ein Sonnenschutzprodukt (LSF 50).

    Bin schon gespannt, ob die das Reinigungsöl gefällt. Ich bin immer noch ganz begeistert!

    Wünsche dir noch viel Spaß beim Durchstöbern meines Blogs!
    Julia

  • Ich kann dir als Nachtpflege auch Kokosöl empfehlen. Das ist wirklich ganz natürlich und ohne Zusatzstoffe. Außerdem riecht es total lecker. 🙂

  •  Vorsicht! Kokosöl ist wirklich super für die Haut, aber stark komedogen (d. h. es verstopft die Poren). Wenn man ohnehin keine unreine Haut hat, ist es nicht so problematisch – wenn aber jemand die OCM nutzt, um mit unreiner Haut fertigzuwerden, ist Kokosöl sicher keine Alternative zur Pflege!

  • Danke für den Tipp!
    Ich hatte noch nie das Problem, dass Kokosöl bei mir Hautunreinheiten verursacht hätte, daher war mir das nicht bewusst.

  • Hallo Julia,
    ich habe gerade nach ocm gesucht und bin bei dir fündig geworden 🙂
    Nimmst du normales Sonneblumenöl aus dem Supermarkt?

    Viele Grüße
    Steffi

  • Hallo liebe Julia,
    benutzt du eigentlich immer noch dieses Reinigungsöl? Ich bin nämlich gerade dabei noch mehr auf Naturprodukte umzusteigen und dabei klingt dein Reinigungsöl großartig. Ich hatte letztens nur von einer Kosmetikerin gehört, dass Öle im Gesicht die Poren verstopfen können. Hast du davon etwas bemerkt? Reicht dir das eigentlich als Nachtpflege oder verwendest du hier noch andere Pflegeprodukte?

    Ganz liebe Grüße
    Nancy

  • Hallo Nancy,

    ja, ich nutze das Reinigungsöl immer noch – v.a. an Tagen, an denen ich einiges an Makeup drauf habe.

    Ich glaube, man kann nicht generell sagen, dass alle Öle im Gesicht die Poren verstopfen. Und es gibt ja wirklich einige spezielle Gesichtspflegeöle. Ich benutze z.B. auch gerne das Argan-Gesichtsöl von Primavera oder einfaches Kokosöl. Ich habe dadurch keine Verschlechterung meiner Haut festgestellt.
    Ob ich noch eine zusätzliche Nachtpflege brauche, mache ich immer davon abhängig, wie sich meine Haut nach der Reinigung anfühlt. V.a. im Winter ist sie etwas trockener, sodass ich dann oft noch etwas mehr brauche. Eine Augencreme nehme ich aber immer.

    Liebe Grüße
    Julia

  • Lieben Dank für deine Antwort. Ich habe mir jetzt auch unraffiniertes Rizinusöl in der Apotheke bestellt u hole es morgen ab. 😉
    Verrätst du mir noch was du für eine Augencreme benutzt? Ich habe mir nämlich die von Alverde gekauft u bin nicht ganz so zufrieden…

    LG
    Nancy

  • Ich habe gerade auch eine von Alverde, die ich nicht so super finde, aber noch aufbrauche… Als nächstes habe ich die von I+M Kosmetik im Auge. Von der Marke möchte ich gerne ein paar Produkte probieren.

  • Hallo, wendest Du die OCM noch an? Ich habe es jetzt ein paar Tage versucht, hab aber die Erfahrung gemacht, dass sich meine Haut zwar nicht so schlecht anfühlt, sie wird recht weich, aber fürchterlich aussieht. Erstens ist sie total rot, das bringe ich bis am nächsten Morgen kaum weg, und Unreinheiten bekomme ich auch wieder. Und irgendwie habe ich das Gefühl dass meine Haut sehr trocken geworden ist, obwohl ich die Mischung für trockene Haut angewendet habe. Es ist aber nicht so als würde ich mit dem Waschlappen rubbeln, ich wische ganz normal drüber um das Öl zu entfernen. Vielleicht ist das doch nicht das Richtige für mich 🙁

  • Hallo Pamela,
    ich verwende die OCM immer noch im Wechsel mit Cleansing Balms.
    Ich mag sie immer noch und habe bislang auch keine Probleme damit. Vielleicht ist aber in einem der Öle ein Stoff drin, den du auf der Haut nicht verträgst, oder du solltest ein anderes Mischungsverhältnis nehmen.
    Unreinheiten bekomme ich natürlich auch immer wieder noch – die sind aber v.a. hormonell bedingt und nur vereinzelt. Am Anfang hatte ich jedoch das Gefühl, als ob erstmal ganz viel "Dreck" aus meiner Haut raus muss, sodass ich erst mal schlechtere Haut hatte. Das wurde dann nach einigen Wochen besser.

    Ich kann dir jetzt leider nicht raten, was du machen sollst. Wenn v.a. die Rötung unangenehm ist, dann lass es lieber sein!

    Viele Grüße
    Julia

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