Heute ist es endlich soweit: Ich habe den ersten Teil des Reiseberichts unseres Kanada-Roadtrips zusammengestellt!
Ich kann kaum glauben, dass wir schon seit anderthalb Monaten von unserer Kanada-Reise zurück sind und das immer noch aussteht. Doch natürlich waren die letzten Wochen sehr durch meine Schwangerschaft und die ganzen Themen drumherum geprägt, sodass ich es immer wieder aufgeschoben habe, die Fotos durchzusehen und meine Gedanken zu dieser großen Reise zu ordnen.
Das mag vielleicht auch daran gelegen haben, dass die Reise für mich um einiges anstrengender war als normal, da sie in die ersten Wochen meiner Schwangerschaft fiel. Mir war an den meisten Tagen leider von morgens bis abends übel – mal mehr, mal weniger –, was mich ganz schön geschlaucht hat. Ich habe mich aber trotzdem ganz wacker geschlagen und mich nicht von den vielen Wanderungen abhalten lassen, die mein Mann und ich gemacht haben. Ich musste eben alles etwas langsamer angehen, was für mich sehr ungewohnt war. 😉
Im heutigen Beitrag möchte ich dir einen kurzen Gesamtüberblick zu den Stationen unseres Roadtrips geben und vom ersten Abschnitt unserer Reise berichten – natürlich mit vielen Fotos.
Unsere Reiseroute
Wir hatten es glaube ich beide im Gespür, dass es 2016 nochmal Zeit für eine richtig große Reise zu zweit ist – wer weiß, wann wir das in den nächsten Jahren nochmals machen können. Kanada stand schon seit Jahren auf unserer Wunschliste, sodass wir uns diesen Wunsch dieses Jahr erfüllen wollten. Doch da Kanada ein großes Land ist (wie groß es dann wirklich ist, wird einem erst bewusst, wenn man dort ist), mussten wir uns für einen Teil des Landes entscheiden, den wir im diesjährigen Urlaub entdecken wollten. Diese Entscheidung ist uns dann aber recht leicht gefallen, da die Rocky Mountains und Westkanada uns beide v.a. wegen der Landschaft und der Natur fasziniert haben.
Wir haben unsere Reise als Rundreise mit 12 Stationen geplant:
- Calgary (Ankunft)
- Banff (2 Übernachtungen)
- Jasper (2 Übernachtungen)
- Valemount
- Clearwater
- Kamloops
- Victoria (2 Übernachtungen)
- Vancouver (3 Übernachtungen)
- Kelowna
- Revelstoke
- Golden
- Calgary (Abreise)
Dazu muss aber gesagt werden, dass es dabei ein paar Stationen gab, die wirklich nur als Zwischenstopp gedacht waren, um die Fahrdistanzen zu verringern, und nicht, weil es dort vor Ort direkt so viel tolles zu sehen gegeben hätte. Solche Stopps waren Valemount, Kamloops und Golden. Doch auf dem Weg dorthin gab es immer ausreichend zu entdecken.
Die Route an sich hatte knapp 2.500 km, in Summe sind wir jedoch knapp 3.700 km gefahren. Ich bin in 17 Tagen – so lange waren wir in Kanada – noch nie so viel im Auto gefahren!!!
Unterkünfte haben wir ganz unterschiedliche gebucht: Von Ferienwohnung über Air B&Bs und privat betriebenen Bed & Breakfasts zu Hotels, Motels und Hostels. Wir hatten uns ein Preislimit pro Übernachtung gesetzt und Kanada ist leider nicht gerade preiswert in Sachen Unterkünfte. Wir hatten uns zu Beginn auch überlegt, mit einem Wohnmobil zu reisen, doch waren zu dem Zeitpunkt, als wir die Reise geplant hatten (6 Monate vor Abreise), nur noch große und damit zu teure Wohnmobile verfügbar. Für mich wäre ein Wohnmobil v.a. in Sachen Essen eine große Erleichterung gewesen. Als wir in Victoria unsere erste Ferienwohnung mit richtiger Küche hatten, habe ich das regelrecht gefeiert! 😉
Das Autofahren in Kanada ist sehr entspannt: Man darf eh nicht sehr schnell fahren und die Straßen, auf denen wir unterwegs waren, waren gut in Schuss und hatten breite Spuren (gibt ja auch fast nur große Autos). Unser Mietwagen war ein Ford Edge, ein sehr geräumiger SUV mit toller Ausstattung. In Sachen Stauraum hätten wir natürlich kein so großes Auto gebraucht, aber wir wollten ein bisschen Komfort in Sachen Ausstattung, wenn wir schon so lange und viel Zeit darin verbringen.
Die kanadischen Rocky Mountains und Cariboo Mountains
Nach unserer Ankunft in Calgary standen als erstes die kanadischen Rocky Mountains mit Stopps in Banff und Jasper auf unserem Programm.
Banff ist zwar ein sehr touristischer Ort, aber mir hat es dort sehr gut gefallen (lag vielleicht auch daran, dass wir dort wirklich gutes Wetter hatten 😉 ). Die Innenstadt ist nicht nur von Souvenirläden und Restaurants, sondern auch von vielen kleinen anderen lokalen Geschäften gesäumt. V.a. die Wildflower Bakery hat es uns mit großartigem Kaffee und leckerem Gebäck bzw. Frühstück angetan.
Das wunderschöne Bergpanorama wird durch den Bow River und die Bow River Falls ergänzt.
Von Banff aus haben wir die Umgebung erkundet. Dabei sind wir u.a. den Bow Valley Parkway entlang am Castle Mountain vorbei zum Lake Louise gefahren (gerade als wir am Lake Louise angekommen waren, hat es angefangen zu schütten – das ist uns in diesem Urlaub leider recht oft passiert) und waren am Lake Minnewanka.
In den Rocky Mountains gibt es unzählig viele Flüsse und Seen und die meisten haben durch die gelösten Mineralien wunderschönes türkisfarbenes Wasser. Das sah immer sehr einladend aus, wenn es nicht eisig kalt gewesen wäre. 😉
Als wir in Banff gewesen sind, war außerdem der kanadische Nationalfeiertag, Canada Day, der mit einem Pancake Frühstück mitten im Ort gefeiert wurde. Morgens um 8 standen die Leute bei strahlendem Sonnenschein schon Schlange, um sich für einen kleinen Obolus leckere Pancakes, Orangensaft und (nicht ganz so leckeren) Kaffee zu holen. Die Einnahmen wurden dann gespendet.
Von Banff ging es durch die Rocky Mountains in Richtung Norden nach Jasper – knapp 300 km durch die kanadischen Rocky Mountains. Die Rockys erinnern landschaftlich sehr an die Alpen, aber eben alles gefühlt 1.000 Mal größer und weiter. Ich war außerdem so erstaunt, wie dünn besiedelt es dort ist! Zwischen Banff und Jasper, die ja selbst nur kleinere Städtchen sind, gibt es eigentlich keine weitere richtige Ortschaft. Das hat glaube ich noch zusätzlich dazu beigetragen, dass einem das Land so groß und weit erscheint.
Auf dem Weg nach Jasper haben wir beim Columbia Icefield Halt und eine Tour zum Athabasca-Gletscher gemacht. Das Eisfeld selbst kann man nicht so einfach besichtigen, sondern man sieht nur die Gletscherausläufer. Daher kann man nur erahnen, wie groß die 325 km² Eis wohl sein können. In den Alpen muss man relativ hoch hinaus, um einen Gletscher zu sehen – in Kanada fährt man im Prinzip dran vorbei, denn der Athabasca-Gletscher liegt direkt am Icefield Parkway. Und natürlich war aus dem schönen sonnigen Canada Day ein trüber, regnerischer Tag geworden, als wir am Columbia Icefield angekommen waren (typisch Gebirge, da ändert sich das Wetter ja gerne mal schnell). Gott sei Dank hatten wir Handschuhe und Mütze eingepackt, denn auf dem Gletschergelände war es richtig kalt.
Um auf den Gletscher zu kommen, fährt man mit speziellen Schneefahrzeugen, sogenannten Snowcoaches. Allein die Fahrt damit war schon ein kleines Abenteuer. 😉 Auf der Tour selber haben wir viel über das Eisfeld, die verschiedenen Gletscher und die Veränderungen der letzten Jahrzehnte erfahren. Auf dem Gletscher selber war es durch den Regen leider ein bisschen ungemütlich, aber dadurch nicht weniger beeindruckend. Außerdem haben wir uns eine Flasche voll leckerem Gletscherwasser mitgenommen. 🙂
In Japser angekommen haben wir wieder einige Wanderungen gemacht und dabei u.a. die Athabasca Falls und den Maligne Lake erkundet.
Von Japser aus ging es auf dem Yellowhead Highway nach Westen, raus aus den Rocky Mountains in Richtung Cariboo Mountains.
Auf dem Weg haben wir noch eine Wanderung zum Kinney Lake am Fuß des höchsten Bergs der kanadischen Rockys, des Mount Robson, gemacht.
Nach einem Übernachtungsstopp in Valemount ging es weiter nach Clearwater, wo wir im Wells Grey Provincial Park einige der imposanten Wasserfälle bestaunt haben. Zu den Moul Falls ist man ein gutes Stück zu Fuß durch den Wald unterwegs. Und da es auch dort mal wieder angefangen hat zu regnen, als wir am Parkplatz angekommen waren, waren wir ein weiteres Mal froh, dass es Gore-Tex-Jacken gibt. Der Regen hat uns zu diesem Zeitpunkt unserer Reise noch nicht vom Wandern abgehalten. 😉 Neben den Moul Falls haben wir u.a. noch die Helmcken Falls und die Dawson Falls besucht. Ich finde ja, dass man sich an Wasserfällen nie sattsehen kann. 🙂
Und damit beende ich den ersten Teil meines Kanada-Reiseberichts. Im zweiten Teil am kommenden Wochenende geht es raus aus den Bergen und Richtung Pazifik.
Hier geht’s zum zweiten Teil des Kanada-Reiseberichts und hier zu Teil 3.
Die Fotos aus den Reiseberichten findest du außerdem in meinem Kanada-Fotoalbum auf Facebook.