Wir sind mitten im zweiten Trimester und ich kann nicht mehr verbergen, dass ich schwanger bin bzw. es gibt keinen Zweifel daran, dass mein Bauch ein Babybauch ist. Und so, wie die Schwangerschaft mit großen Schritten voranschreitet, bereiten sich mein Mann und ich auch immer mehr auf unseren Neuankömmling vor: Nicht nur in Sachen Babyausstattung, sondern auch in Sachen Elterngefühle.
Wie fühle ich mich mental und emotional?
Es ist wirklich erstaunlich, wie man sich im Lauf der Schwangerschaft mental und emotional entwickelt, wenn man die Dinge auf sich zukommen lässt. Man braucht sich wirklich nicht zu sehr zu stressen, wenn man sich z.B. noch nicht von Anfang an mit dem Thema Geburt oder Babyausstattung oder Elterngeld auseinandersetzen will. Ich erlebe es jetzt so, dass die Themen von selber auf die Tagesordnung rücken, ohne dass ich mich an einen Zeitplan halten muss. Man wächst auch in diese Dinge im Lauf der Schwangerschaft hinein und dann regeln sie sich meist problemlos von selbst. Wobei es natürlich nicht schadet, mit Checklisten den Überblick zu behalten, damit man nichts übersieht oder vergisst. 😉 Ich will auf keinen Fall abstreiten, dass es einiges gibt, worum man sich kümmern muss. Für mich ist es jedoch viel entspannter, als erwartet.
In den letzten Wochen habe ich außerdem immer mehr den Eindruck bekommen, dass diese Schwangerschaft wie ein eigenes Raum-Zeit-Kontinuum ist: Auf der einen Seite vergeht jede Woche so schnell, auf der anderen Seite fühlt es sich so an, als ob ich schon ewig schwanger wäre. Dieses “ewig” ist nicht negativ gemeint im Sinne von “Wann ist es endlich vorbei?”, sondern dass ich es sich schon ganz weit weg anfühlt, dass ich mal nicht schwanger war. Es ist irgendwie so normal und gleichzeitig jeden Tag so aufregend! Eine ganz arg spannende und schöne Kombination, die mir bewusst macht, dass ich mich eben nicht nur körperlich verändere.
Worüber mache ich mir Gedanken?
Eine der wichtigsten emotionalen Veränderungen der letzten Wochen sind meine immer intensiver werdenden Muttergefühle und die stärker werdende Bindung zu unserem Kind. Ich habe das ganz extrem erlebt, als mich vor zwei Wochen eine starke Erkältung erwischt hat: Die Erkältung hat sich wirklich innerhalb weniger Stunden entwickelt und als mein Mann und ich uns abends ins Bett gelegt haben, ging wie aus dem Nichts meine Nase zu. Wir hatten kein abschwellendes Nasenspray zuhause und ich habe durch die Nase fast keine Luft mehr bekommen. Auch eine Nasenspülung hat keine Linderung gebracht. Gleichzeitig war mein Hals schon total gereizt, sodass mir das Atmen sehr schwer viel und ich richtig Panik bekommen habe. Ich hatte so Angst, keine Luft mehr zu bekommen und dass dadurch dem Baby etwas passieren könnte! Da war auf einmal diese Erkenntnis, dass ich sozusagen nicht mehr nur für mich alleine krank bin. Das hat mich total überwältigt und meine Panik noch verstärkt, sodass ich in Tränen ausgebrochen bin, was meiner Atemsituation nicht geholfen hat. Gott sei Dank konnten wir noch relativ schnell ein Nasenspray organisieren und ich haben mich dann auch wieder etwas beruhigt.
Doch auch die Tage danach, als es mir mit der Erkältung recht elend ging, wirkte diese Veränderung in mir nach: Ich wollte so gerne schnell wieder gesund sein, damit ich unserem Baby wieder mehr Aufmerksamkeit schenken konnte, musste mir aber gleichzeitig auch die Ruhe gönnen, mich um mich selbst zu kümmern – nicht nur für mich, sondern eben auch für unser Baby.
Wie fühle ich mich körperlich?
Körperlich fühle ich mich – mal abgesehen von der länger dauernden Erkältungsgenesung – weiterhin gut. Die einzige Einschränkung, die ich seit einigen Wochen erlebe, ist der kleiner werdende Platz im Magen, der bereits zu einer unangenehmen Magenreizung geführt hat. Ich muss wirklich sofort aufhören zu essen, sobald das erste Sättigungsgefühl eintritt. Ansonsten bekomme ich ein wahnsinniges Völlegefühl, muss viel Aufstoßen oder der Magen rebelliert total und ich bekomme Magenschmerzen. D.h. dass ich noch mehr auf kleine, über den Tag verteilte Mahlzeiten achten muss, damit auch der Hunger nicht zu groß wird. Das klappt größtenteils ganz gut, aber manchmal halt auch nicht.
Ansonsten finde ich meinen Babybauch einfach nur schön. Die Babybewegungen zu spüren und zu sehen ist so wundervoll! 🙂 Das Dickerwerden stört mich überhaupt nicht – im Gegenteil: Als ich krank war habe ich zwei Wochen lang nicht zugenommen und mir da schon Sorgen gemacht, ob das ok ist. Verkehrte Welt, oder? 😉
Wie verändert sich mein Körper?
- Der Babybauch wächst langsam aber sich weiter: 12 cm mehr Bauchumfang und 4,9 kg zugenommen.
- Der Platzmangel im Magen
- Schon vor der Erkältung hatte ich eine sehr trockene Nasenschleimhaut, daher ist ein befeuchtendes Nasenspray im Dauereinsatz
Gelüste und Abneigungen
Ich habe das Gefühl, dass ich jetzt wieder ganz normal esse – ohne drängende Schwangerschaftsgelüste. Bei mir war es auch vorher schon ganz normal, dass ich phasenweise auf etwas mehr oder weniger Appetit hatte, und so ist das jetzt auch. Ich habe relativ viel Suppe gegessen, wobei das eher der Magenreizung und Erkältung geschuldet war.
Mir ist aber erst in den letzten Wochen bewusst geworden, dass ich über den Sommer relativ wenig Obst gegessen habe. Es gab wirklich selten Sommerobst wie Wassermelone oder Nektarinen, wovon ich mich sonst im Sommer hauptsächlich ernähre. Da es jetzt aber keine extreme Abneigung war – so nach dem Motto “Ihhh, Obst” –, war mir das erst gar nicht so bewusst. Auch auf Salat und Rohkost habe ich nicht so Lust wie sonst.
Wichtige Termine und Ereignisse der letzten Wochen
- 1. Vorsorgeuntersuchung bei der Hebamme (anstelle des Frauenarztes)
- Ich spüre die Babybewegungen jetzt täglich bzw. mehrmals täglich – und man sieht und spürt sie auch von außen, sodass mein Mann das jetzt auch miterleben kann.
- Ich glaube auch, dass bei mir der Nestbautrieb begonnen hat, da ich am liebsten jeden Schrank und jede Schublade ausmisten möchte. 😉
Worauf ich mich in den nächsten Wochen freue
In den nächsten Wochen steht wirklich einiges an!
- Heute geht’s zur ersten Klinikbesichtigung, weitere folgen in den nächsten Wochen.
- Morgen werden wir voraussichtlich Babymöbel abholen.
- Am kommenden Montag haben wir einen Termin zum 3D-Ultraschall.
- Ende November findet der Säuglingspflegekurs statt.
Neue Baby- und Schwangerschaftssachen
- Der Kinderwagen ist nicht mehr allein im Keller: Maxicosi, Wärmestrahler, Babyphone und Windeln (die wir von einer Nachbarin bekommen haben, weil sie für sich zu viele in der kleinsten Größe gekauft hatte – ihr Sohn ist jetzt 8 Wochen alt) sind dazugekommen.
- In Sachen Kleidung ist das Baby für die ersten Monate mittlerweile schon sehr gut ausgestattet, wobei wir v.a. auf gebrauchte Babykleidung setzen.
- Um den Überblick über die Babyausstattung zu behalten, habe ich – natürlich – eine Liste angelegt. 😉
- Ich habe mir ein paar Schwangerschaftsoberteile gekauft, damit der Bauch schön Platz hat.